Inca, Mallorca

Inca ist mit 28.000 Einwohnern nach Palma  1  und Manacor 107 die drittgrößte Stadt Mallorcas. Die Gegend ist hauptsächlich durch die wachsende Industrie Incas geprägt und bietet nur wenige Sehenswürdigkeiten. Dennoch strömen täglich unzählige Touristen in die Stadt, denn Inca gilt als die "Lederstadt" der Insel. Lederwaren jeglicher Art werden vor allem in den bahnhofsnahen Fabriken angepriesen, das Angebot ist so vielfältig wie in keinem anderen Ort.

Farbenprächtiges Gebäude in Inca

Straße in der Lederhauptstadt Mallorcas

Schöner Sonnenuntergang in Inca

Obwohl man meinen könnte, dass Waren im Fabrikverkauf günstiger seien, unterscheiden sich die Preise kaum von denen in anderen Gebieten Mallorcas. In Inca kann man jedoch sicher sein, dass man echtes Leder und keine billigen Imitationen bekommt. Eine Ausnahme bildet der Donnerstagsmarkt, der seit 700 Jahren stattfindet. Neben den einheimischen Lederproduzenten versuchen auch Händler aus Afrika mit ihren günstigen Souvenirs den Geschmack der Touristen zu treffen.

Typische landwirtschaftliche Produkte bekommt man hingegen nicht, dafür muss man in die Markthalle in der Carrer Miguel Duran gehen. Sie ist jeden Vormittag außer sonntags geöffnet und bietet Oliven, frischen Fisch, Knoblauch, Gewürze jeder Art, Obst und vieles mehr an.

In Inca gibt es ein besonders reichhaltiges Angebot an Taschen und Schuhen, was vor allem die Damenwelt erfreut. Marken wie Camper und Lotusse werden auf Mallorca hergestellt und in Outlet-Centern günstiger als anderswo angeboten. Die Herren der Schöpfung müssen jedoch keinen stundenlangen Shopping-Marathon fürchten, sondern können sich einfach in einem der vielen "celler" (Weinkeller) niederlassen, denn neben fast jedem Schuhladen gibt es eine Kneipe.

Kirchturm der Santa Maria Major in Inca

Viele Sehenswürdigkeiten gibt es in der Lederstadt Inca 73 nicht, die kleine Kirche Santa Maria Major lohnt aber in jedem Fall einen Besuch. Sie wurde, wie viele andere Kirchen Mallorcas, im 13. Jahrhundert auf den Grundmauern einer Moschee erbaut und befindet sich mitten im Herzen des Ortes. Im Jahr 1789 erhielt das ursprünglich gotische Gotteshaus eine barocke Fassade: in diesem Stil sind auch die Seitenaltäre im Inneren gehalten. Links vom Eingang bemerkt man eine alte Holzwinde am Taufbecken. Sie wurde früher benutzt, um die Täuflinge über dem Becken zu halten. Genau gegenüber hängt das Kreuz der Kirche, dessen Fuß mit einer Silberkappe versehen werden musste, da das Material von den vielen Küssen der gläubigen Besucher abgenutzt wurde.

Geht man von der Kirche aus in Richtung Westen, kommt man zum Kloster Santo Domingo, das liebevoll restauriert und im Jahr 1993 wieder eingeweiht wurde. Die Rosenkranzkapelle ist besonders sehenswert.

Glocke der kleinen Ermita

Nur sechs Kilometer von Inca 73 entfernt liegt die Einsiedelei Ermita de Santa Magdalena 19, die man auch über eine Wanderroute erreichen kann. Der Weg beginnt an der Abzweigung nach Puig d’Inca und ist ausgeschildert. In zahlreichen Kurven windet sich die Landstraße den Berg hinauf und gibt dann den Blick auf die Ermita frei. Von der Terrasse des Grundstücks hat man aus 300 Metern Höhe einen fantastischen Rundblick über die Berge Puig de Randa 137, Puig de Bonany und Puig de Sant Salvador, auf denen ebenfalls Einsiedeleien stehen. An klaren Tagen kann man sogar bis zur Bucht von Alcúdia schauen - auf der Westseite beeindruckt das Rückgrat des Tramuntana-Gebirges.