Alcúdia-Stadt, Mallorca

Auf dem Weg nach Alcúdia-Stadt

Alcúdia ist die älteste Stadt Mallorcas und birgt einen großen Schatz historischer Überreste längst vergangener Zeiten. Ein prähistorischer Wachturm aus der Megalith-Kultur (1.200 - 123 vor Christus) lässt vermuten, dass die Stadt schon in der Jungsteinzeit besiedelt war. Sicher weiß man, dass die Römer 123 vor Christus unter der Führung von Quintus Cäcilius Metellus in der Bucht landeten und die mallorquinischen Seeräuber von dort vertrieben, die immer wieder ihren Handel gestört hatten. Die Insel wurde dem römischen Reich einverleibt und die erste Hauptstadt Mallorcas gegründet. Damals hieß sie jedoch noch "Pollentia" - die Mächtige.

Kirche von Alcúdia Església Sant Jaume

Eingang in die Stadt

Alte Stadtmauer in Alcúdia

Die Namensgebung von Alcúdia-Stadt

Beim Vandalensturm im 5. Jahrhundert wurde sie dem Erdboden gleich gemacht, ihre Einwohner zogen sich in ein höher und sicherer gelegenes Gebiet zurück, das sie wiederum "Pollentia" (Pollença) nannten. Ihren heutigen Namen erhielt die Stadt von den islamischen Herrschern. Alcúdia stammt von dem arabischen Wort "Al Kudia" und bedeutet "der Hügel".

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Alcúdia blühte als Hafenstadt erneut auf und wurde neben Palma  1  eine wichtige Anlaufstelle für den Seehandel. Auch der katalanisch-aragonesische Eroberer Mallorcas, König Jaime I., nutzte die Bucht von Alcúdia als Ausgangspunkt für seine Feldzüge. Während der Pestepidemie im 14. Jahrhundert starb die Hälfte der 2.500 Bewohner, und es dauerte 200 Jahre, bis die ursprüngliche Einwohnerzahl wieder erreicht war.

Heute ist der Hafen ein beliebter Badeort

Um sich vor den zahlreichen Piratenangriffen zu schützen, ließ König Jaime II. eine starke Stadtmauer errichten. Trotzdem wurde Alcúdia immer wieder überfallen, geplündert und die Einwohner als Sklaven verschleppt. Geht man durch die Ausgrabungsstätten Alcúdias oder an der alten Stadtmauer vorbei, wird die Geschichte vor dem inneren Auge wieder lebendig.

Restaurant in den Gassen Alcúdias

Eingang der Església Sant Jaume

Schöne Häuser in der Altstadt

In dem Städtchen Alcúdia leben heute 4.000 Einwohner und der Ort blieb vom Massentourismus größtenteils verschont. Zwar kommen Urlauber aus den umliegenden Gebieten für einen Tagesausflug oder zu den Markttagen in die Altstadt, die großen Hotels liegen jedoch alle einen Kilometer entfernt in Port de Alcúdia 86.

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Eine vollständig erhaltene, mittelalterlich dicke Mauer umgibt die Stadt, in die man durch eines der alten Tore hinein gelangt. Bei einem Bummel kann man an der Mauer entlang schlendern und durch die schmalen Gässchen zum Ortskern vordringen. Ziemlich zentral liegt der Platz Plaçeta de les Verdures, auf dem sich das Rathaus 10 Casa Consistorial befindet, welches über einen sehr schönen Uhrenturm verfügt.

Alcúdia-Stadt besitzt einen schönen Markt und eine Stierkampfarena

Im Osten, wo das ehemalige Hafentor Porta de Xara liegt, fehlt ein Stück des Schutzwalls. Dort, auf dem Plaça de Carlos V., findet jeden Dienstag und Sonntag ein Markt statt, auf dem Obst, Gemüse, Lederwaren und Souvenirs angeboten werden. Geht man von hier aus, außerhalb der Stadtmauer, in Richtung Norden, gelangt man zur Arena Plaça de Torros. In der kleinen Stierkampfarena finden im Sommer unblutige Schaukämpfe statt, nach denen der Stier wieder wohlbehalten auf die Weide entlassen wird.

Blick auf die alte Stadtmauer

Ein Schutzwall umgibt die Stadt

Bunter Markt in Alcúdia

Das alte Haupttor Alcúdias liegt gegenüber der Porta de Xara an der Westseite der Stadt. Rechts und links davon ragen in regelmäßigen Abständen Teile der Verteidigungstürme hervor. Die Kirche von Alcúdia Església Sant Jaime, die in der südlichen Ecke einen Teil der Stadtmauer einnimmt, wirkt etwas klobig und abweisend - Um bei Angriffen wehrhaft zu bleiben, musste ihre Fassade eher praktisch als schön sein. Schon von weitem ist das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert mit seiner Fensterrosette sichtbar. Das Hauptschiff ist im Stil der spanischen Gotik gehalten, der Altar und die Seitenkapelle sind eher dem Barock zuzuordnen.

Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich das Museu Monogràfic de Pollentia. In der ehemaligen Kapelle sind heute Fundstücke aus den frühen Jahren von Alcúdia ausgestellt, wie zum Beispiel eine römische Kriegerstatue und diverse Haushaltsgegenstände.

Römische Überreste im Viertel Pollentia

Römische Fundamente von Alcúdia-Stadt

Etwas außerhalb, vor den Toren der Stadt, findet der interessierte Besucher Überreste des ehemaligen Viertels Pollentia. Die Grundmauern und der alte Straßenverlauf sind noch gut zu erkennen. Weiter südlich liegt an der Straße nach Port de Alcúdia 86 ein römisches Theater aus dem 1. Jahrhundert. Witterung und Zeit haben ihre Spuren hinterlassen, dennoch sind die alten Sitzreihen und Reste der Bühne zu erkennen.

Jeden Mittwoch um 10 Uhr finden kostenlose Führungen durch die Altstadt und das römische Viertel statt. Treffpunkt ist an dem Plaça l’Església.