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Tramuntana-Gebirge

Das Tramuntana-Gebirge ist eine der abwechslungsreichsten und interessantesten Gegenden Mallorcas und bietet einmalige Ausblicke, aufregende Gebirgsstraßen, beschauliche Dörfer und beeindruckende Naturlandschaften. Für eine Tour in die Berge sollte man nicht zu spät losfahren, denn man braucht für die gewundenen Straßen mehr Zeit als man denkt. Man möchte ja auch in dem einen oder anderen romantischen Örtchen anhalten und eine Erfrischung genießen. Ideal wäre, gegen 9 Uhr morgens zu starten. Je nach Urlaubsort kann man die Gebirgstour in den Städten Inca 73 oder in Palma  1  beginnen.

Von der Hauptstadt Palma  1  aus fährt man auf der Straße PM 111 in Richtung Nordwesten nach Valldemossa 61. Nach zirka 10 Kilometern erreicht man das idyllische Bergdörfchen mit seinen urtypischen Häusern, dass zu den schönsten der ganzen Insel zählt. In der Klosterkartause 60 hat im Winter des Jahres 1838 der berühmte Komponist Frédéric Chopin mit seiner Lebensgefährtin George Sand gewohnt. Die Klosterzellen der beiden sind noch immer so eingerichtet wie zur damaligen Zeit und auch das Klavier des Musikers steht an Ort und Stelle. Den Besuchern wird stündlich ein Pianokonzert geboten.

Von Valldemossa 61 aus folgt man der Landstraße C 710 nach Sóller 64. Die Route oberhalb der Steilküste ermöglicht einen einzigartigen Ausblick auf das Meer und wird auf halber Strecke etwas kurviger. Auf dem großen Hauptplatz des Städtchens laden zahlreiche Cafés zu einer ersten Pause ein, wo man sich bei einem Cortado (Espresso mit Milch) oder einem Café con leche zurücklehnen und das Treiben um sich herum genießen kann. Von Sóller 64 aus, wo auch der "Rote Blitz" nach Palma  1  startet, bietet sich eine Fahrt mit der nostalgischen Straßenbahn zum Hafen an. Rumpelnd tuckert sie vorbei an Orangenplantagen, bis sie quietschend in Port de Sóller 64 Halt macht. Eine Stunde hat man Zeit, sich die romantische Bucht mit ihren kleinen Fischerbooten und den zwei Leuchttürmen anzuschauen, bevor es mit der Tram wieder nach Sóller 64 geht.

Vom Zentrum aus fährt man mit dem Auto die Straße C 710 in Richtung Lluc, Sa Calobra 67 entlang. Die Strecke mit ihren unzähligen Kurven ist atemberaubend schön. Sie führt an den beiden Stauseen Embalse de Cúber und Embalse de Gorg-Blau vorbei, an denen man ruhig eine kurze Rast einlegen kann. Kurz nach einem Tunnel, hinter dem zweiten Stausee, gibt es eine Abzweigung nach Sa Calobra 67. Ab hier wird die Route spektakulär, denn sie führt über den bekannten Krawattenknoten - eine 300 Grad-Kurve. An der schmalsten Stellen ist die Straße nur zwei Meter breit - aber keine Angst, die Schleife ist aufregend, aber nicht gefährlich, und am Ziel wird man mit einem märchenhaften Naturschauspiel belohnt.

Nachdem man das Auto abgestellt hat, folgt man der Beschilderung zum Torrent de Parais, geht durch einen kleinen Tunnel und findet sich plötzlich in einer Schlucht mit riesigen Felswänden wieder. Die Klippen führen direkt ans Meer, wo sie nur einen Spalt freilassen, der "das Tor zum Paradies" genannt wird. Warum der Ort diesen zauberhaften Namen bekommen hat, versteht man spätestens, wenn man – eingerahmt von den bizarren Felsen – auf das strahlend blaue Meer hinaus schaut. Wer möchte, wagt einen Sprung ins kühle Nass oder spaziert ein wenig im Cañon umher. Man sollte sich jedoch nicht allzu lange aufhalten, denn eine weitere Attraktion wartet schon.

Zunächst einmal schlängelt man sich über den Gebirgspass wieder nach oben und wendet sich dann nach links. An der nächsten Abzweigung geht es in Richtung Lluc, wo ein beeindruckendes Kloster auf die Besucher wartet. Um das Monastir de Lluc rankt sich die Sage von dem kleinen Hirtenjungen, der an dieser Stelle einst eine schwarze Madonnenfigur fand. Obwohl sie in einer anderen Kirche untergebracht werden sollte, kehrte sie wie von Zauberhand immer wieder an ihren Fundort zurück. Daraufhin baute man dort eine Kapelle und später ein Kloster, welches nach dem Hirtenjungen benannt wurde.

Sehenswert ist natürlich der Innenraum der Kirche mit der Heiligenfigur, aber auch das Museum im ersten Stock. Im Klosterrestaurant auf dem Innenhof kann man sich je nach Tageszeit mit deftiger mallorquinischer Hausmannskost stärken oder einfach einen Café trinken. Vom Kloster aus benötigt man dann noch ungefähr eine halbe Stunde bis zur Lederstadt Inca 73, von wo aus man die Rückfahrt zum Urlaubsort antritt.

Selbstverständlich kann die Tour durch die Berge Mallorcas auch in der entgegengesetzten Richtung begonnen werden.

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