Banyalbufar, Mallorca

Banyalbufar liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Andratx 52 und Valldemossa 61, hat 500 Einwohner und zählt zu den malerischsten Orten der Insel. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet "kleiner Weingarten am Meer" (buniola al bahar). Schon zur Zeit der maurischen Herrschaft auf Mallorca wurde auf den Terrassen des Ortes Malvasía-Wein angebaut, den auch die späteren Könige zu schätzen wussten. Sie verschifften den Weißwein zum Festland und der Handel mit dem edlen Tropfen machte Banyalbufar zu einem reichen Örtchen.

Banyalbufar schlängelt sich den Berg hinauf

Serpentinenstraße und eine atemberaubende Aussicht

Ehemaliger Wachturm in der Nähe von Banyalbufar

Im Jahr 1943 begann man in Banyalbufar zusätzlich Tomaten und andere Gemüsesorten anzubauen, dadurch nahm die Anzahl der Rebstöcke ab. Seit einiger Zeit besinnt man sich jedoch auf die alte Tradition und kurbelt den Weinanbau wieder verstärkt an. Grundlage für eine ertragreiche Ernte ist das komplizierte Bewässerungssystem, das wahrscheinlich schon die Phönizier nutzten. Dieses wurde um das Jahr 800 vor Christus auf der Baleareninsel erbaut. Gemauerte Kanäle leiten das Regenwasser auf die Felder, das sonst in dem schwammähnlichen Kalkgestein der Berge versickert. Während der heißen Sommertage schützen Zisternen die Pflanzen vor dem Austrocknen.

Schöner Anblick des Turms bei Sonnenuntergang

Im kleinen Ortskern von Banyalbufar, in dem die Häuser dicht aneinander gereiht stehen, kann man sich eine Kirche aus dem 14. Jahrhundert, das Rathaus 10 und den kleinen Hafen ansehen. Von den Terrassencafés an der Hauptstraße hat man einen gigantischen Blick hinunter auf das Meer. In südlicher Richtung kommt man nach ungefähr drei Kilometern zum Aussichtspunkt Mirador de Ses Animes. Über eine Brücke gelangt man zu einem alten Wachturm, der genau am Rand der Steilküste steht. Von diesen Wachtürmen gab es zur Zeit der Piraterie im 16. Jahrhundert mehrere, die entlang der Westküste ein Frühwarnsystem bildeten. Sie standen in Sichtweite zueinander, so dass die Wachposten sich bei Gefahr durch Ruf- oder Lichtsignale verständigen und Vorkehrungen treffen konnten. Die meisten von diesen so genannten "Talais" sind heute verschwunden, denn restauriert wurden nur diejenigen, die an schönen Aussichtspunkten stehen. Unterhalb der Steilküste gibt es eine kleine Bucht mit Kiesstrand, die zum Baden einlädt.