Valldemossa, Mallorca

Valldemossa bettet sich in die schöne Landschaft Mallorcas ein

Valldemossa liegt seit jeher in einer wunderschönen Landschaft in zirka 410 Metern Höhe auf fruchtbarem Land. Das idyllische Bergdörfchen mit seinen urtypischen Häusern war schon seit langer Zeit ein beliebter Sommerzufluchtsort, berühmt wurde Valldemossa jedoch erst, als der Komponist Frédéric Chopin mit seiner Lebensgefährtin Georges Sand hier residierte. Sie verbrachten den Winter im Jahr 1838 in der alten Klosterkartause 60, wurden von den Malloquinern jedoch nur missbilligend geduldet. Das Paar war nicht verheiratet, George Sand (mit richtigem Namen Amandine Lucie Aurore Dupin) hatte ihre Kinder aus erster Ehe dabei und sie war sechs Jahre älter als der junge Musiker. Für die damalige Zeit ein Skandal!

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Der lungenkranke Komponist fühlte sich in dem feuchtkalten Winter ebenso unwohl wie die emanzipierte Schriftstellerin. George Sand schrieb nach ihrem Aufenthalt Ein Winter auf Mallorca, in dem sie kein gutes Haar an den spröden Mallorquinern ließ. Allein die wunderschöne Natur hatte es ihr angetan und wurde gebührend geehrt. Das Buch machte Mallorca berühmt und auch die Musik, die Chopin in Valldemossa komponierte, erlangte Ruhm in der Kultur des Abendlandes. Heute strömen unzählige Besucher in den Ort, um die Klosterkartause 60 zu sehen. Wer dem Rummel entgehen möchte, sollte gleich morgens oder am späten Nachmittag kommen.

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Blick auf Kirche und Kloster umgeben von Terassenfeldern

Winterlicher Anblick der Klosterkartause von Valldemossa

Die Kartause von Valldemossa 61 ist an einem Hang oberhalb der Stadt und des dazugehörigen Tals gelegen. Vor der Eroberung der Insel durch die Christen war die Kartause ein islamisches Alkazar (Schloss), dass später von König Jaime II. als Königsresidenz übernommen wurde. Erst im Jahr 1399 wurde das Gebäude an Mönche aus Tarragona übergeben und seitdem als Kloster genutzt. Im Jahr 1835 wurde der Orden jedoch vertrieben und das Kloster vom Staat in den weltlichen Besitz überführt. Seitdem stehen die Klosterzellen Besuchern als Sommerresidenz zur Verfügung. Auch Chopin und George Sand mieteten in jenem Winter zwei dieser Zellen, in denen noch heute die Einrichtung der berühmten Persönlichkeiten zu sehen ist. Stündlich gibt es ein Klavierkonzert - natürlich mit Werken von Chopin. Sehenswert sind aber auch die Kirche aus dem 18. Jahrhundert und die historische Apotheke, die man vom Kreuzgang aus erreicht. Alte kunstvolle Gläser und Gefäße, in denen früher einmal Medizin aufbewahrt wurde, stehen auf den Regalen. Die Medizin wurde von den Mönchen selbst angefertigt und trug seltsame Namen wie beispielsweise "Apostelschmalz".

Ebenfalls im Seitentrakt des Klosters befinden sich das Museu Municipal (Museum für zeitgenössische Kunst) und im östlichen Teil der Palau del Rei Sanç, die Urzelle des Klosters. An den Außenwänden der Klostermauern steht ein Wehrturm, der zur Zeit der Piratenübergriffe errichtet wurde, um das Kloster und das fruchtbare Tal zu schützen.

Touristenbüro Valldemossa 61, Tel.: 0034 / 971 61 21 06

Schmale Gassen schlängeln sich durch Valldemossa

Hauptattraktion ist natürlich das Kloster in Valldemossa 61, aber es lohnt sich auch ein Rundgang durch die hübschen Gässchen mit den engen Treppen, den blumengeschmückten Häusern und den grünen Fensterläden zu machen. Im Altstadtkern steht die Pfarrkirche Sant Bartolmeu, deren Grundmauern aus dem Jahre 1245 stammen. Sie wurde jedoch später im gotischen Stil verändert. Auffallend ist die Ähnlichkeit des Kirchturms mit dem Wehrturm der Klosterkartause 60.

Wenn man mit dem Auto unterwegs ist und noch etwas Zeit hat, dann kann man einen Abstecher zum Port de Valldemossa 61 machen. Der Hafen ist zwar sehr klein und hat nur eine winzige Bucht, aber der sechs Kilometer lange Weg auf einer geschwungenen Landstraße bietet atemberaubende Ausblicke.