Alaró, Mallorca

Alaró liegt in eine malerische Landschaft eingebettet

Kirche und Rathausplatz in dem schönen Alaró

Im Tramuntana-Gebirge, aber mehr zum Landesinneren hin gelegen, befindet sich die Gartenstadt Alaró. Sie hat, abgesehen von dem Rathausplatz und einer aus dem 14. Jahrhundert stammenden Kirche, nicht viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Durch ihre günstige klimatische Lage grünt und blüht es jedoch überall. Die Einwohner sind geschäftstüchtige Leute: von hier aus exportierte man erstmalig Schuhe nach Amerika, das erste Elektrizitätswerk Mallorcas wurde in Alaró erbaut und die erste lokale Fernsehstation errichtet.

Blick auf die Schlossruine Castell d'Alaró

Zirka 500 Meter hinter dem Ortsausgang von Alaró 69 steht ein Wegweiser mit der Aufschrift: Castell d’Alaró / Es Verger. An Terrassenfeldern vorbei führt der Weg bis zum Landgut "Es Verger", wo es einen Gasthof und einen Parkplatz gibt. Hier lässt man das Auto stehen und macht sich zu Fuß auf den zirka 45-minütigen Weg nach oben, zur Schlossruine. Das Schloss liegt traumhaft auf dem 825 Meter hohen Berg Puig d’Alaró. Der Aufstieg ist wunderschön, wenn auch an manchen Stellen etwas steinig. Feste Schuhe erleichtern das Ganze ungemein. Auf einer Seite des Weges liegt der steile Abhang, auf der anderen Seite erhebt sich majestätisch die Bergwand, an der vereinzelt kleine Ziegen weiden oder sich im Schatten ausruhen. Hat man sie aufgeschreckt, hüpfen sie meckernd ein Stückchen weiter, lassen sich aber sonst in ihrer Ruhe nicht stören.

Oben am Castell d’Alaró angekommen, genießt man einen herrlichen Rundblick auf Sóller 64, die Berge Puig de Galatzó und Puig Major und kann sogar bis in die Bucht von Palma  1  schauen. Zu dem ehemaligen Zufluchtsort gehören auch die Kapelle Nostra Senyory del Refugi aus dem 17. Jahrhundert sowie eine einfache Herberge mit einem kleinen Lokal. Hier kann man nach dem Aufstieg seinen Durst löschen oder eine Kleinigkeit essen.

Das alte Castell d’Alaró diente aufgrund seiner Lage schon den Arabern als Festung und wurde von ihnen nach der Eroberung durch die Christen als Zufluchtsort genutzt, nachdem sie sich aus Palma  1  zurückziehen mussten. Im Jahr 1230 übergaben sie es jedoch kampflos an König Jaime I., da ihre Lage aussichtslos war.

49 Jahre später, als König Alfons III. von Aragón seinem Onkel Mallorca streitig machte, verschanzten sich die Anhänger des mallorquinischen Königs in der Festung und leisteten bis zum Schluss erbitterten Widerstand. In der Kapelle des Castell hängt ein Bild der zwei letzten tapferen Kämpfer Cabrit und Bassa, die von den Einwohnern Alarós wie Heilige verehrt werden.

Ein schmaler Weg führt von der Ruine zu einem alten Wachturm, der dicht an der südlichen Steilwand steht. 20 Minuten sollte man für den zusätzlichen Spaziergang einplanen, der mit einem Blick aus der Vogelperspektive belohnt: Ganz Alaró 69 und die dazugehörige Ebene liegen dem Betrachter zu Füßen.